Die Erdgeschichte
Sachsens

An der Nordspitze des Erzgebirges gelegen, bilden die Gneise der Freiberger Kuppel die Unterlage des nur 10 km im Querschnitt messenden Tharandter Waldes. In seiner geologischen Entwicklung spiegelt sich die gesamte Erdgeschichte Sachsens. Der klassische Stockwerksbau, komplett mit Grund-, Übergangs- und Deckgebirge, kann hier stellvertretend und auf kurzem Wege studiert werden. Neben den Erzgebirgsgneisen bilden Gesteine des Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirges (Ordovizium bis Devon) das Grundgebirge. Während der Zeit des Rotliegenden kam es im Bereich der Elbezone zu Blattverschiebungen unter Dehnungsregime. Das führte zur Bildung des Döhlener Beckens und dessen Füllung mit dem Abtragungsschutt des variszischen Gebirges.

Die auffällige fast kreisrunde Form des Tharandter Waldes zwischen Freiberg und Freital verdankt seine Gestalt einer magmatischen Eruption mit nachfolgendem Calderaeinbruch im Permokarbon. Es kam zur Bildung saurer Ergussgesteine (Rhyolithe), die nach klassischer Lesart in den älteren quarzarmen Porphyr (zwei Drittel der flächenmäßigen Verbreitung) und den jüngeren Quarzporphyr unterschieden werden.

Nach einer Pause von 220 Millionen Jahren wartete die Erdgeschichte erneut mit einer Besonderheit auf, die Dank einer gnädigen Erosion im Bereich des Tharandter Waldes erhalten blieb. Auf der Rhyolithplatte sind Reste von kreidezeitlichen Gesteinen erhalten, die Teil der Sedimentation im Sächsischen Kreidebecken sind. Bevor das Meer des Cenomans über die Flanken des Erzgebirges spülte, entwässerte hier ein aus Böhmen kommender Fluss in Richtung des heutigen Elbtales. Großräumige Krustenbewegungen im Känozoikum manifestierten sich im Ohřegraben in einem intensiven Vulkanismus. Zu den am weitesten versprengten vulkanischen Bildungen dieser Zeit zählen die basaltoiden Gesteine von Ascherhübel, Landberg und Buchhübel im Tharandter Wald. Man geht heute davon aus, dass alle drei zu einer einheitlichen Ergussdecke mit Eruptionszentrum im Ascherhübel gehören. Mit einem Alter von etwa 10 Millionen Jahren sind die Basalte, die eigentlich Olivin-Augit-Nephelinite sind, sehr jung.

GEO-Infopunkt Grillenburg - Am Samstag geöffnet!
01. Mai 2024

Am kommenden Samstag, den 04. Mai ist der GEO-Infopunkt Grillenburg (Seerenteichstraße 2, 01737 Tharandt OT Grillenburg) von 11:00 bis 15:00 Uhr für Besucher geöffnet.

Rückblick: Tag des offenen Steinbruchs am 27. April
29. April 2024

Am Samstag, den 27. April 2024 fand zum zweiten Mal der Tag des offenen Steinbruchs in Freital-Wurgwitz statt. Etwa 800 Besucher nutzten die Möglichkeit, einen Einblick in diesen Andesit-Steinbruch und die Betriebsabläufe zu bekommen.

Zum Rückblick
Hämatit ist Mineral des Jahres 2024
22. März 2024

Bereits zum siebten Mal wurde durch die Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie (VFMG) e.V. das Mineral des Jahres bestimmt. Hämatit ist die häufigste natürlich auftretende Modifikation des Eisenoxids und weltweit verbreitet. Der Name des Hämatits leitet sich aus dem altgriechischen "haima" ab, was „Blut, Blutvergießen, Blutsverwandter“ bedeutet. Hämatit ist für die Rotfärbung vieler Gesteine verantwortlich. (Quelle: VFMG e.V.)

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