Kugelpechstein

Foto: GEOPARK

Zuerst 1769 beschrieben, stand der „Kugelpechstein" stets im Mittelpunkt ge­netischer Diskussionen, vor allem im Streit der „Neptunisten" und „Plutonisten". Petrographisch stellt der Kugelpechstein von Spechtshausen die basisnahe glasige Fazies des quarzarmen Rhyolithes dar und ist ein Phänotrachytglas mit rhyodacitischer Zusammensetzung. Das schwarze, mit Obsidian vergleichbare Gestein enthält neben großen Orthoklaseinsprenglingen auch felsitische Massen, die dem Ganzen ein rotbraunfleckiges Aussehen verleihen. Nach SCHULZE (1963) besteht die mo­dale Zusammensetzung des Kugelpechsteins zu durchschnittlich 78,4 % aus Glas, 11,9 % aus Felsit, 8,5 % aus Orthoklas, 0,8 % aus Plagioklas und 0,4 % aus Biotit, Quarz fehlt. Im Bereich einer flachen Kuppe liegen im Umkreis von 100-200 Metern größere Blöcke und kleinere Lesesteine verstreut im Walde. Die Kugeln erreichen maximal Kopfgröße, bleiben aber meist wesentlich kleiner. Die Größe der Felsitkugeln beträgt durchschnittlich 2-4 Zentimeter und kann bis zu 30 Zentimeter betragen.

Die Entstehung des Kugelpechsteins, insbesondere die Bildungsgeschichte der felsitischen Kugeln, ist seit langem ein Diskussionsthema und bis heute noch nicht vollständig geklärt. Der Kugelpechstein ist in seiner Art der Ausbildung sehr selten. Zusammen mit den anderen Rhyolitharten des Tharandter Waldes dient er zur umfassenden Darstellung des Magmatismus der Region. Der Fundpunkt des Kugelpechsteins ist eingebunden in das GFM (Geologisches Freilichtmuseum am Porphyrfächer – Tharandter Wald), Tafel 7.

(Auszug aus dem Geotop-Managementplan, Juni 2021)

Literatur

Beeger, D. & Quellmalz, W. (1994): Dresden und Umgebung. - Sammlung geologischer Führer, Bd. 87, 205 S., Gebrüder Bornträger; Berlin, Stuttgart.

Benek, R., Jentsch, F., Pälchen, W. & Röllig, G. (1977): Die permosilesischen Vulkanite von Meißen, des Tharandter Waldes und des Osterzgebirges. – In: Variszischer subsequenter Vulkanismus. Exkursionsführer der GGW, Exk C, S. 52-69; Berlin.

Jentzsch, F. (1981): Zur Minerogenie glasiger Subsequenzvulkanite im sächsischen Raum. Freiberger Forschungshefte C361, Freiberg.

Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus 363 Freital - Tharandt - Fördergersdorf - Grillenburg - Klingenberg/Naundorf, Haltestelle "Spechtshausen Forstamt"

Anreise mit dem PKW: A4 Abfahrt 77a Wilsdruff, Wilsdruffer Straße bis Tharandt, Freiberger Straße bis Kurort Hartha, Lindenhofstraße, Am Kurplatz, Am Hartheberg, Parken gegenüber Forsthaus in Spechtshausen, Mühlweg, Schneise 7

Kommune Tharandt
Lage etwa 250 Meter südlich von Spechtshausen, 80 Meter westlich der Kreuzung Mühlweg / Schneise 7
Koordinaten

50.983537°N
13.529765°E

Gestein Rhyolith in pechsteinartiger Ausbildung (Vulkanit)
Alter Permo-Karbon (ca. 300 Mio. Jahre)

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21. Januar 2025

... am Montag, 27. Januar 2025 um 17:00 Uhr im Tharandter Hörsaal J1 der TU Dresden, Judeich-Bau, Pienner Straße 17.

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2. Sächsischen Rohstoffkonferenz
17. Januar 2025

Am 16. Januar 2025 waren wir bei der 2. Sächsischen Rohstoffkonferenz dabei, die durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz und die TU Bergakademie Freiberg ausgerichtet wurde. Unter die Themenblöcke „Rohstoffgewinnung“, „Nachwachsende Rohstoffe“ sowie „Kreislaufwirtschaft / Recycling“ ordneten sich spannende Vortragsthemen unter. Zu den nachwachsenden Rohstoffen referierten unter anderem Dr. Mario Marsch, Abteilungsleiter 2 aus dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sowie Thomas Pöge, Bürgermeister Gemeinde Thallwitz und stellvertretender Vorstandsvorsitzender aus unserem Partner-Geopark Porphyrland.

Eine tolle Vernetzungsmöglichkeit, bei der wir in Zukunft gerne wieder teilnehmen.

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